Herbst 2024 – Schnarchen: Gefahr im Verzug?
Schnarchen entsteht in aller Regel durch eine Engstelle im Rachenraum: Die Muskelspannung lässt im Schlaf nach, Zunge und Gaumen verengen den Atemweg. Die Luft kann dadurch nicht mehr ungehindert einströmen und bringt das Gaumensegel mehr oder weniger lautstark zum Flattern. Dabei ist Schnarchen nicht nur lästig und einem erholsamen Schlaf hinderlich – es kann auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.
Neue Studie: Schnarchen als Risiko für Bluthochdruck
Eine aktuelle australische Studie legt nahe, dass Schnarchen ein deutlicher Risikofaktor für Bluthochdruck sein kann. Forscher der Flinders Universität analysierten die Daten von mehr als 12.000 Frauen und Männern, die über sechs Monate hinweg ihren Blutdruck maßen und gleichzeitig ihre Schlafgewohnheiten mittels spezieller Sensoren überwachten. Diese Sensoren, die unter die Matratze gelegt wurden, zeichneten die nächtlichen Schnarch- und Schlafzeiten präzise auf.
Die Ergebnisse zeigen u. a., dass Personen, die über fünf Prozent ihrer Schlafzeit schnarchen, fast doppelt so oft an Bluthochdruck leiden wie Personen, die kaum schnarchen. Dieses erhöhte Risiko bestand unabhängig davon, ob bei den Betroffenen zusätzlich Atemaussetzer (Schlafapnoe) auftraten.
Die Studie betont somit die Bedeutung des Schnarchens als Risikofaktor für Bluthochdruck und damit verbundene Herz-Kreislauferkrankungen. Therapeutische Maßnahmen gegen Schnarchen könnten folglich dabei helfen, den Blutdruck zu senken.
Diagnose und Behandlung bei Schnarchen
Die Diagnostik beim HNO-Arzt beinhaltet u. a. eine Überprüfung auf Engstellen im Nasen-/Rachenraum. Auch eine messtechnische Schnarchuntersuchung mit einem speziellen Polygraphen kann zur Diagnostik infrage kommen. Ursache für das Schnarchen können beispielsweise eine gekrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln sein, die die Nasenatmung behindern und somit das Schnarchen begünstigen. Darüber hinaus sollten auch chronische Nasennebenhöhlenentzündungen und Allergien in Betracht gezogen werden. Je nach Ursache des Schnarchens sind folgende Behandlungen möglich:
- Gewicht reduzieren: Zu den Vielschnarchern zählen mehrheitlich übergewichtige Männer. Eine Gewichtsabnahme lindertdas Schnarchen möglicherweise.
- Änderung der Lebensgewohnheiten: Der Verzicht auf Alkohol ist sinnvoll. Ein fester Schlafrhythmus sowie eine Änderung der Schlafposition von Rücken- auf Seitenlage sind ebenfalls empfehlenswert.
- Nasenspray: Abschwellend wirkende Nasensprays oder -tropfen können kurzfristig Linderung verschaffen. Zur dauerhaften Anwendung sind sie jedoch nicht geeignet.
- Nasenspreizer: Diese Kunststoffhilfen weiten den Naseneingang und können bei eingeschränkter Nasenatmung für Erleichterung sorgen. Es gibt Hinweise auf ihre Wirksamkeit.
- Schnarchschiene: Eine individuelle Schnarchschiene aus der Zahnarztpraxis bewegt den Unterkiefer nach vorne und weitet dadurch den Rachen, sodass die Atemluft besser ein- und ausströmen kann.
- Überdruckmaske: Bei obstruktiver Schlafapnoe ist die Verwendung einer Überdruckmaske (CPAP-Maske) oft empfehlenswert. Diese pumpt mit einem leichten Überdruck Luft in die Atemwege und verhindert so, dass es zu Atemaussetzern kommt.
- Operation: Sollten konservative Ansätze nicht weiterhelfen, sind minimalinvasive operative Maßnahmen an Nase oder weichem Gaumen eine Option.
Sie oder Ihr Partner leiden unter Schnarchen? Wir helfen Ihnen gern weiter.