Special: Schimmelpilze
Überflutete Keller, hohe Sachschäden, der Verlust persönlicher Erinnerungsstücke – der Starkregen Ende Juli 2014 war für viele Münsteraner mit äußerst unangenehmen Folgen verbunden. Die Aufräumarbeiten sind zwar glücklicherweise abgeschlossen, jedoch machen sich in einigen Haushalten zunehmend unliebsame „Andenken“ bemerkbar: Schimmelpilze!
Feuchtigkeit als idealer Nährboden
Schimmelpilze sind fast überall in unserer Umwelt zu finden. Neben Lebensmitteln befallen sie bevorzugt feuchte Stellen hinter Tapeten, Textilien, Möbeln oder auf Wänden. Die Faustregel lautet: Je höher die Luftfeuchtigkeit ist, desto größer ist die Schimmelpilzbelastung. Dies gilt übrigens nicht nur in Räumen, sondern auch draußen. Die Konzentration der Schimmelpilzsporen (Fortpflanzungszellen) in der Luft ist im Spätsommer und Herbst am höchsten.
Ähnlich wie Pollen verbreiten sich die Sporen der Schimmelpilze über die Luft. Gelangen Sporen an die Schleimhäute von Nase, Augen oder insbesondere in die Atemwege, können sie eine allergische Reaktion verursachen. Der Körper schüttet in diesem Fall Entzündungsbotenstoffe aus, die die typischen Allergiebeschwerden auslösen. Zu den typischen Symptomen zählen:
- Gerötete, brennende Augen
- Niesreiz, verstopfte Nase
- Kopfschmerzen
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen einer tatsächlichen Allergie und einer „normalen“ Reaktion auf Schimmelpilze. Beispielsweise muss ein Reizhusten nicht zwingend auf eine Allergie hinweisen, sondern kann lediglich eine vorübergehende Überempfindlichkeitsreaktion darstellen. Um festzustellen, ob eine Allergie besteht, sollten Sie einen HNO-Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursachen abklären und gegebenenfalls frühzeitig mit einer Therapie beginnen.
Ob die Sanierung feuchter Wände oder die Entsorgung von befallenen Möbeln und Teppichen – das Risiko, Schimmelpilzen ausgesetzt zu sein, sollte minimiert werden. Folgende Tipps sind hilfreich:
- Regelmäßiges Lüften ist wichtig. Um Feuchtigkeitsbildung vorzubeugen, sollten Sie außerdem Luftbefeuchter an Heizkörpern entfernen.
- Insbesondere hinter Regalen, Schränken, Tapeten oder Kacheln können sich feuchte Stellen verbergen.
- Klimaanlagen in Haus oder Auto sind häufig mit Schimmelpilzen bzw. deren Sporen kontaminiert.
- Auf Zimmerpflanzen, Obst, Gemüse, Küchenabfällen und auch im Kühlschrank lagern sich Sporen der Schimmelpilze ab.
- Bei der Gartenarbeit und speziell beim Rasenmähen werden Sie zahlreichen Sporen ausgesetzt.
Zur Behandlung von Allergien gibt es verschiedene Ansätze. Ziel ist es stets, die Symptome zu lindern und zu verhindern, dass es zu einem „Etagenwechsel“ kommt, das heißt, dass sich die Allergie zu einem allergischen Asthma ausweitet.
Zur symptomatischen Behandlung können neben antiallergischen Medikamenten auch alternativ-medizinische Verfahren wie Akupunktur oder Bioresonanztherapie infrage kommen. Spezifische Immuntherapien (Desensibilisierungen) wirken gegen die Allergieursache. Dabei werden geringe Mengen allergieauslösender Stoffe mit dem Ziel verabreicht, das Immunsystem dazu zu „erziehen“, nicht mehr übermäßig auf die entsprechenden Pilzsporen zu reagieren.
Sie beobachten typische Symptome einer Schimmelpilzallergie bei sich? Machen Sie gleich einen Termin, wir gehen den Ursachen auf den Grund.