Special: Special: Sonne und Vitamin D
Bei Vitamin D handelt es sich um ein Hormon – im Gegensatz zu „klassischen“ Vitaminen muss es nicht von außen zugeführt, sondern kann von unserem Körper selbst produziert werden. Dies passiert durch die Sonneneinstrahlung auf unsere Haut.
Die Angst vor Hautkrebs hat dafür gesorgt, dass exzessives Sonnenbaden längst nicht mehr „in“ ist. Aktuell macht sich jedoch eine leichte Trendwende bemerkbar: Sonne ist wieder angesagter und immer mehr Menschen haben die Wichtigkeit des „Sonnenhormons“ Vitamin D erkannt.
Ein Mangel an Vitamin D kann negative Folgen haben. Da es Einfluss auf sämtliche Körperzellen und den Stoffwechsel hat, ist es ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Entstehung und dem Verlauf chronischer Erkrankungen.
Einige wichtige Funktionen von Vitamin D im Überblick:
- Blutdrucksenkung
- Stärkung des Immunsystems
- Schutz von Nervenzellen
- Positive Beeinflussung von Schwangerschaft
- Reduzierung von Diabetesrisiko
- Positiver Einfluss bei Herzerkrankungen
- Kräftigung der Muskulatur
Vitamin D wird insbesondere auch eine positive Wirkung bei Allergien und chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen zugesprochen - hier kann es helfen, wenn andere zum Teil starke Therapien mit Kortikoiden versagt haben.
Ein kurzes Sonnenbad nur für Gesicht und Hände ist nicht ausreichend, um genug Vitamin D zu produzieren. Wenn man die gesamte Hautfläche zur Mittagszeit für 15 Minuten der Sonne aussetzen würde, entspräche dies der empfohlenen Produktion von 10.000 bis 20.000 Vitamin-D-Einheiten.
Im Winter ist dies nicht zu schaffen – einen „Jahresvorrat“ könnte man sich jedoch tatsächlich in den Sommermonaten zulegen. Sollte dies nicht gelingen, ist die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten aus der Apotheke in der dunklen Jahreszeit durchaus empfehlenswert.
Bei Hautkrebs muss zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden werden: dem weißen und dem schwarzen.
Weißer Hautkrebs entsteht meist an Stellen, die der Sonne ausgesetzt sind, z. B. an der Stirn oder den Ohren. Auch wenn weißer Hautkrebs bösartig ist, sind die Heilungsprognosen sehr gut, denn im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs wird dieser aufgrund der auffälligen Körperregionen meist frühzeitig erkannt. Vermehrte Sonneneinstrahlung erhöht also in erster Linie das Risiko für weißen Hautkrebs.
Grundsätzlich gilt: Ein Vitamin-D-Mangel ist risikoreicher als regelmäßiges moderates Sonnenbaden. Ein Sonnenbrand sollte aber unbedingt vermieden werden!
Vitamin-D-Präparate aus der Apotheke sind grundsätzlich empfehlenswert und eine gute Möglichkeit, den Vitamin-Spiegel auf einem ausreichenden Niveau zu halten.
Es besteht die Möglichkeit, seinen Vitamin-D-Spiegel im Labor testen zu lassen. So kann die Zugabe von Präparaten präzise abgestimmt werden. Eine Gabe von 1000 bis 2000 Einheiten ist In aller Regel bedenkenlos ohne Laboruntersuchung möglich. Auch bei größeren Mengen ist eine Überdosierung eher unwahrscheinlich.
Bei der Frage, ob Besuche im Solarium als Alternative zu Vitamin-D-Produktion empfehlenswert sind, gehen die Meinungen auseinander.
Moderne Standard-Sonnenbänke liefern neben UVA- auch UVB-Strahlung, die für die Vitamin-D-Bildung notwendig ist. Viele Fachgesellschaften warnen jedoch im Hinblick auf ein mögliches Hautkrebsrisiko vor Solarien.
Sie haben Fragen zum Thema Sonne und Vitamin D? Wir beraten Sie gerne, sprechen Sie uns an!
Quelle: „Sonnengegner kommen in Argumentationsnöte – Interview mit Prof. Dr. med. Jörg Spitz“, erschienen in Naturarzt 6/2015, S. 33 – 35